Fortführung | Daueraufgabe

Emissionsarmer Öffentlicher Nahverkehr (ÖPNV)

Innenraum Bus mit Warteknopf

"Der Anteil emissionsarmer Fahrzeuge im ÖPNV wird erhöht. Attraktive Angebote (z.B. Nulleuro-Ticket, ÖPNV-App, zusätzliche und barrierefreie Haltestellen) erhöhen die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer."

Einschätzung der Stadtverwaltung:

Das Ziel wird als  Daueraufgabe eingestuft. Aktuell wird der Masterplan CO2-neutrales und klimaresilientes Ingelheim aufgestellt.

Der Verkehr ist einer der wesentlichen Verursacher von CO2-Emissionen. Neben der Einrichtung einer Elektro-Ladeinfrastuktur werden in Zukunft E-Busse im Stadtgebiet Ingelheims eingesetzt. Darüber hinaus bildet ein Leihradverkehr, der sich noch in einer erweiterten Erprobungsphase befindet, ein ergänzendes Angebot, um den Öffentlichen Nahverkehr und den nichtmotorisierten Verkehr zu stärken. Eine Einbinung der App für Leihräder in die ÖPNV-App soll zukünfitg das Nutzen der Leihräder noch einfacher und attraktiver machen. Zusätzlich wird die Einführung von Leih-Pedelecs geprüft.

Was muss im Leitbild hinsichtlich eines emissionsarmen und attraktiven ÖPNV unbedingt Erwähnung finden?

Kommentare

Eine Einbindung der Leihfahrräder in die ÖPNV App ist für die Nutzung wahrscheinlich förderlich. Eine wirklich gute Nutzung ist jedoch nur gegeben, durch die Möglichkeit eines Free Floating Systems ähnlich dem E-Scooter System in größeren Städten. Beachtet werden sollte auch, dass die Emissionen von Pedelecs deutlich höher sind als diese von Fahrrädern. Pedelecs können dennoch den Verkehr mit KFZ verringern. Daher sollte ein differenziertes System überlegt werden.

Feste Buslinien sollten mit variablen app-gesteuerten intelligenten Strecken ergänzt werden wie das bereits in Hamburg mit Mini-Bussen erfolgreich praktiziert wird. So könnten mehr Haltepunkte definiert werden. Je nach Bedarf der Insassen würde die optimale Strecke gefahren und so unnötige Fahrerei reduziert werden.

Wichtiger als E-Busse (die Batterie hat auch ihre Umweltprobleme!!!) ist ein dichteres Angebot. Die Menschen steigen nur dann in sehr viel größerem Maße auf den ÖPNV um, wenn sie nicht zu lange auf den Bus warten müssen. Auch ist es nicht attraktiv, viele Schleifen zu fahren, denn die Leute wollen keine zeitaufwendige Stadtrundfahrt. Hier bietet sich an, auf den Hauptachsen (möglichst ohne Umwegschleifen) einen Buslinienverkehr anzubieten, der mindestens alle 30, besser alle 20 Minuten fährt. Er wird ergänzt durch On-demand-Verkehr (Bedarfsverkehr, Anruf-Sammeltaxi) der über eine App und/oder telefonisch kurzfristig (15 Min. vorher) gebucht wird. So etwas gibt es schon mehrfach in Deutschland, beispw. im nordhessischen Melsungen.

Es bleibt nach den zur Verfügung gestellten Unterlagen unklar, auf wie viel Prozent an den Gesamtfahrten der Anteil von ÖPNV-Fahrten ansteigen soll. Das müsste aus dem CO 2-Ziel in einem Rechenmodell abgeleitet werden.
Um überhaupt zu wissen, wie viele Fahrgäste täglich den städtischen ÖPNV nutzen, sollte dem Busunternehmen vorgegeben werden, dass automatische Zählgeräte in alle Fahrzeuge eingebaut werden.

...es gibt aber noch einiges zu tun.
E-Busse sind bestellt (für grünen Wasserstoff scheint die Zeit noch nicht "reif" zu sein), nur befürchte ich daß es wieder "zu Große" sein werden, die sich dann in den teilweise engen Gassen durchquetschen müssen. Immer in der Hoffnung daß kein Gegenverkehr oder ein Parkhindernis droht...
Nachts und am Wochenende kostenloser ÖPNV, nur braucht man dazu wieder einmal eine AP oder muß umständlich den Fahrschein bei der Stadtverwaltung einreichen...
Warum fahren nicht "kleinere" Busse in kurzen Zeitabständen und das grundsätzlich kostenlos?

Es sollten mehr oder sogar ausschließlich Ladesäulen im Stadtgebiet angeboten werden, die OHNE monatliche Grundgebühr und sehr günstig bis kostenfrei ein Laden ermöglichen.

Nur kostenloser ÖPNV innerhalb des Stadtgebietes und ein kurzzyklisches Abfahren der wichtigen Knotenpunkte bringt die aktuelle Autolobby weg vom Individualverkehr. Und gleichzeitig werden Aufwand und Kosten für Ticketverkauf und -kontrolle deutlich reduziert.

Was beim Thema Lärm und Emissionen gerne vergessen wird, ist die Autobahn. Zugegebenermaßen hat das Ingelheim nicht alleine in der Hand. Allerdings könnten die rechtlichen Möglichkeiten bei Lärmschutzwänden stärker eingefordert werden. Zudem würde Tempo 100 auf diesen Strecken sowohl Lärm als auch Emissionen reduzieren.

Was nutzt die Lebensqualität am Boden, wenn es am Himmel lärmt und schmutzt. Auch hier hat Ingelheim als kleine Stadt nur beschränkte Möglichkeiten. Allerdings haben wir den Eindruck, dass die aktuell sich bietenden tatsächlichen Möglichkeiten - z.B. Sinkflugverfahren - nicht vehement genug (politisch) eingefordert werden.

Mobilmachung gegen das Lärmkataster des Landes. Das ist eine Farce, da Bahn- Flug- und kommunlstraßenlärm nicht erfasst sind. Ingelheim muss auch hier Kooperationen schaffen, sich vernetzen und dann handeln.

Emissionsarm werden auch im ökologischen Fußabdruck der gesamten Energiekette des ÖPNV. Abschaffung der überdimensionierten Busse, E-Busse zu schwer. Shuttle System mit Kleinbussen ( s. Satellitensystem der 8 Stadtteile an anderer Stelle) E- Busse / große Busse zerstören unsere Straßen, die Bürger müssen dafür bezahlen.
Kooperation mit Boehringer, Linde / Rhein - Main und natürlich Landkreis Mz-Bingen. Emissionsfreiist nur möglich, indem Ingelheim Kooperationsmodelle anbietet und zukunftsweisende Ideen realisiert.