Fortführung I Ziel wurde teilweise erreicht

Sparsame Flächennutzung

Bahnhofsstraße Ingelheim aus erhöhter Position

"Bei der Flächennutzung gilt das Prinzip Innenentwicklung vor Außenentwicklung."

Einschätzung der Stadtverwaltung:

Das Ziel wurde insoweit erreicht, als kaum mehr Neubaugebiete im Außenbereich entwickelt worden sind.
Dabei bilden Ochsenborn und 30 Morgen eine Ausnahme. Weil aber für das Prinzip der Wohnraumschaffung durch Innenentwicklungen zumindest in Relation zum deutlich gestiegenen Nachfragedruck zunehmend die politische Unterstützung fehlt, ist eine fortschreitende soziale Segregation in Ingelheim die Realität und wird weiter die Konsequenz sein. Damit ist ein sinkender Anteil an Familien und Haushalten mit mittlerem und geringerem Einkommen gemeint.

Welche Aspekte zur Wohnraumentwicklung und Flächensparsamkeit sollten in das Leitbild 2035 einfließen?

Kommentare

Es wäre wünschenswert, wenn vorhandene Wohngebäude mit Mietwohnungen wo möglich aufgestockt würden und bei Neubauten auch vier- und fünf-geschossige Gebäude geplant und gebaut würden. Der Einwand, dies würde das Ortsbild zerstören, ist falsch, denn Ingelheim ist in viele Ortsteile gegliedert und durch Boehringer auch zerschnitten. Es gibt jetzt kein Stadtbild, das zerstört werden könnte, nur die Chance, mehr Wohnraum zu schaffen.

Aufgrund der Notwendigkeit der Schaffung neuen und zusätzlichen Wohnraumes in Ingelheim ist eine Verdichtung unerlässlich. Allerdings kann diese Verdichtung nicht in der Fläche stattfinden, da dieses weiter zunehmende Versiegelung zur Folge hat, was wir uns aber nicht mehr leisten können. Um dem Klima und und Wasserhaushalt den angemessen Raum zu ermöglichen ist konsequente Entsiegelung notwendig. Dieser scheinbare Widerspruch von Schaffung zusätzlichen Wohnraumes und gleichzeitiger Entsiegelung kann nur durch Bauen in die Höhe begegnet werden. Wobei im Zentrum natürlich die höheren Gebäude stehen sollten. Aber auch in den Ortsteilen führt kein Weg an mehrstöckigen Gebäuden vorbei, zumindest in den meisten Bereichen,.Bebauungspläne mit Einfamilienhäusern müssen in Ingelheim der Vergangenheit angehören.

Es sollten klare Regeln für eine Nachverdichtung aufgestellt werden. So sollte ein Verhältnis festgelegt werden. Wenn vorher auf einem Baugrundstück ein Einfamilienhaus stand, so sollten dort nicht hinterher vier Doppelhaushälften dicht an dicht stehen und den Wert der umliegenden Grundstück mindern sowie diese auch noch extrem beschatten. Eine Nachverdichtung um mehr als das Doppelte an Wohneinheiten sollte nicht zulässig sein.

Eine Nachverdichtung von Mehrfamilienhäusern in EFH-Gebieten funktioniert nicht. Um Wohnraum in ausreichendem Umfang, zu sozial verträglichen Preisen, ohne Störung der Sozialstruktur im Quartier und um den Notwendigkeiten des Klimaschutzes durch Entsiegelung Rechnung zu tragen, muss die Nachverdichtung grundstücksübergreifend geplant werden. Durch Planungen über Quartiere, anstatt Einzelgrundstücke, kann gleichzeitig eine Verdichtung der Wohnbebauung (durch Mehrgeschossigkeit) sowie Entsiegelung von Flächen verbunden mit der Schaffung von Gemeinschafts- und Begegnungsflächen hergestellt werden.

Im Gegensatz zu den 70er Jahren ist der Bau von Eigentumswohnungen rückläufig geworden. Zwischenzeitlich sind eher Einfamilienhäuschen auf großen Grundstücken entstanden unter enormem Flächenverbrauch.
Sogar die Neue Mitte ist teilweise eingeschossig.
Die einzige ökologisch und ökonomisch sinnvolle Lösung ist das Zulassen von mehrgeschossiger Bauweise mit Ausweisung von Miet-, aber auch Eigentumswohnungen

Die Stadtverwaltung verkauft hier Nichtstun als Erfolg. Es wurden "kaum mehr Neubaugebiete im Außenbereich entwickelt". Genau das ist ein enormes Problem. In Ingelheim gibt es einen massiven Nachfrageüberhang beim Wohnraum, welchem nicht ausschließlich durch maßvolle Nachverdichtung begegnet werden kann.

Ingelheim ist gerade als Mittelstadt attraktiv, weil sie kein Großstadtflair hat. Diesen Charakter muss die Stadt bewahren, aber dennoch die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum befriedigen. Dies bedeutet eben auch die Ausweisung von Bauland und Neubaugebieten. Familien müssen die Möglichkeit auf Wohneigentum haben und langjährige Bürgerinnen und Bürger dürfen nicht gezwungen sein aus Ingelheim wegzuziehen, weil sie keinen Wohnraum finden.

Es kann nicht sein, dass die Baupolitik von älteren Generationen dominiert wird, die selbstverständlich in Ihrem Haus wohnen und der jungen Generation wir diese Möglichkeit mit dem Argument des Flächenverbrauches verwehrt. Beim Klimaschutz geht es immer auch um die Generationengerechtigkeit, beim Wohnraum und dem Wunsch nach einem eigenen Haus darf es nicht anders sein!

Die Stadt muss genügend Bauland für Familien ausweisen und Konzepte ausarbeiten wie der Flächenverbrauch hierfür kompensiert werden, anstatt es sich leicht zu machen und einfach nichts zu tun.

Wer gute Ackerflächen für Solaranlagen ausweisen will, kann diese auch als Bauland ausweisen und die Bauherren verpflichten ihr Dach mit Solaranlagen auszustatten.

Da die Anforderungen des Klimaschutzes eine konsequente Entsiegelung erfordern, liegt die Zukunft der Stadtentwicklung ausschließlich im mehrgeschossigen Wohnungsbau. Auch in Ingelheim

Neubaugebiete an den Ortsrändern und den neuen Stadtgebieten wären wichtig und wünschenswert. In der Neuen Mitte und in den Zentren der Ortsteile gibt es inzwischen zu viele hochgeschossige Gebäude. Da fehlt eher Grün.

mehr Grün kann nur durch mehrgeschossige Gebäude erreicht werden. Auch in den Ortsteilen von Ingelheim besteht für die Zukunft die Aufgabe der Schaffung von zusätzlichem Wohnraum darin diesen bei gleichzeitiger Entsiegelung von Flächen durch mehrgeschossige Gebäude herzustellen.

Nur mit erheblich mehr Fläche für Wohnungen und Häusern kann sich die Lage auf dem Immobilienmarkt wieder entspannen. Normalverdiener habeen kaum mehr eine Chance sich Wohneigentum zu leisten, weil es einfach zu wenig gibt im Vergleich zur Nachfrage. Innenentwicklung vor Außenentwicklung ist unsozial, weil es schlichtweg zu wenige Flächen im "Innen" gibt.
Das Ziel sollte eher Schaffung von bezahlbarem Wohnraum im gesamten Verwaltungsgebiet der Stadt sowohl Außen als auch Innen lauten.

Nachverdichtung ist in mehrerer Hinsicht problematisch:
1. aufgrund des Klimawandels ist künftig mit längeren Hitzeperioden zu rechnen. Stark verdichtete urbane Gebiete ohne ausreichend innerstädtische Grünflächen heizen sich zu schnell auf.
2. Die Wohnqualität (und somit Lebensqualität!) kann nachhaltig beeinträchtigt werden, etwa wenn größere Wohnblöcke in bestehende Einfamilienhaussiedlungen hineingezwängt werden.
3. Klein -und Kleinstlebewesen (Vögel, Nagetiere, Insekten etc.) werden bei zu dichter Besiedlung aus den Wohngebieten verdrängt. Es dient also nicht unbedingt dem Naturschutz die Innenentwicklung der Stadt einer Außenentwicklung vorzuziehen.
Aufgrund dieser Punkte schließe ich mich der Forderung nach einer maßvollen Nachverdichtung an. Wo es Sinn macht kann man mehrgeschossig bauen, z.B. an Durchgangsstraßen und/oder in Gewerbenähe. Eine maßvolle Nachverdichtung alleine wird aber den Mangel nicht beseitigen. Daher sollte sich die Stadt ernsthaft mit dem Thema Außenentwicklung beschäftigen.

Problem ist, dass geförderter Wohnraum nach gewisseser Zeit aus der Sozialbindung fällt. Das sollte nicht mehr passieren. Viel öffentliches Geld ist in den letzten Jahrzehnten auf diese Weise in private Taschen geflossen (siehe Deutsche Wohnen). Wie es besser geht, sieht man in Wien.

Bei der Nachverdichtung wird meistens vom Bebauen von unverdichteten Böden ausgegangen. Wenn man sich aber einmal Ingelheim von oben betrachtet gibt es großes Potential von verdichteten Arealen auf denen kein Gebäude steht. Ich denke hier an erster Stelle an Parkplätze wie z.B. der P7 von Boehringer oder vom Gymnasium in der Hans-Fluck-Straße. Hier könnte man vielleicht mit dem Eigentümer dahingehend eine Kooperation eingehen daß er weiterhin der Grundstücksbesitzer bleibt und die Stadt/WBI darauf einen Gebäudekomplex mit sozialen Wohnungsbau erstellt. Angestellte und Bewohner könnten dann in einer Tiefgarage oder einem Parkhaus im Erdgeschoß ihre Autos abstellen.

Wer auf sein Auto verzichtet, sollte dafür auch belohnt werden. Er sollte mehr Gartenfläche haben dürfen und nicht zwangsweise Stellplätze vorhalten müssen. Gärten sorgen für besseres Stadtklima und sollten Priorität haben, besonders natürliche Gärten mit Laubbaumbestand. Schotterflächen sollen verboten werden. Bei Neubauflächen sollen zusammenhängende Gärten geplant werden, damit eine grüne Insel mit etwas mehr als Mikroklima entsteht. Alleebäume sollen viel mehr gepflanzt werden und zwar einheimische mit großen Baumkronen .

Unschätzbar ist die noch kompakte Struktur der Stadt/Stadtteile mit klaren Grenzen zur Landschaft, zum Außengrün. Wünschen nach mehr Grün in den Innenbereichen der Stadtteile, insbesondere der Stadtmitte begegne ich immer mit dem Hinweis auf die fußläufige Erreichbarkeit der Landschaft aus allen Teilen der Stadt. Ein Mehr an Grünflächen/Bäumen vor Allem im Stadtzentrum kann diesen Fakt nicht annähernd ersetzen.

Bedauerlich ist die Situation, dass große potentielle Bauflächen im Innenbereich (Rotweinstraße, Ochsenborn) nicht genutzt werden (genutzt werden können), weil privat und offenbar unverkäuflich. Ehe weitere Baugebiete in den Außenbereich hinaus entwickelt werden (müssen) - das gilt auch für die neuen Stadtteile Wackernheim und Heidesheim. Gibt es dort entsprechende Vorstellungen?) - könnte in letzter Konsequenz über Baugebote nachgedacht werden. Sehr zu loben in dieser Frage ist die Aktivität der WBI, die konsequent unbebaute oder neu bebaubare (Feuerwache am Friedhof Mitte) Innenbereichsgrundstücke bebaut.

Eine Nachverdichtung von Mehrfamilienhäusern in EFH-Gebieten funktioniert nicht. Um Wohnraum in ausreichendem Umfang, zu sozial verträglichen Preisen, ohne Störung der Sozialstruktur im Quartier und um den Notwendigkeiten des Klimaschutzes durch Entsiegelung Rechnung zu tragen, muss die Nachverdichtung grundstücksübergreifend geplant werden. Durch Planungen über Quartiere, anstatt Einzelgrundstücke, kann gleichzeitig eine Verdichtung der Wohnbebauung (durch Mehrgeschossigkeit) sowie Entsiegelung von Flächen verbunden mit der Schaffung von Gemeinschafts- und Begegnungsflächen hergestellt werden.

Ingelheim und die Sadtteile weisen ein großes Potenzial zum inneren Wachstum und zur Schaffung attraktiver Wohnlagen auf. Ob Aufstockung, Neu-/Umbauten, Sanierung von Bestand - die Möglichkeiten anhand des sich teilweise abzeichnenden Leerstandes in Ingelheim un den Stadtteilen scheint grenzenlos. Dies wirft angesichts des prognostizierten langfristigen, moderaten Bevölkerungswachstums die Frage auf, ob es zukünftig regional überhaupt weitere neu zu erschließende Baugebiete benötigt. Die Entwicklungspotenziale von Innengebieten sind erst vollumfänglich auszuschöpfen, innerörtlicher und innerstädtischer Leerstand zu vermeiden, bevor naturnahe und erhaltenswerte Randlagen, naturschutz- und Vogelschutzgebiete für Bebauungszwecke in Betracht gezogen werden sollten.

Die Ausweisung neuer Bauflächen birgt die Gefahr am Bedarf vorbei zu planen. Maßvolle Nachverdichtung, die Schaffung eines diversifizierten Wohnangebots in freiliegenden oder leerstehenden innerstädtischen und innerörtlichen Gebieten des Stadtgebiets Ingelheim ermöglichen ein ausreichendes Angebot an freistehenden Einfamilienhäusern, Reihenhäusern und Mehrfamilienhäusern. Die diversifizierte und gefestigte Natur- und Kulturlandschaften gilt es entlang und um alle einzelnen Stadtteile zu erhalten.

Es ist ein Trugschluss zu meinen, immer mehr von allem sei besser. Mehr Bebauung, mehr Menschen, mehr Verkehr, mehr Tourismus mehr mehr mehr.
Es ist Zeit zum Umdenken. Nicht mehr Quantität sondern mehr Qualität erhöht die Aufenthaltsqualität. Warum sollen wir wachsen? Das geht auf Kosten von Natur und Umwelt.

Innenentwicklung vor Außenentwicklung ist genau richtig. Die Flächenversiegelung ist in Deutschland bereits enorm. Viele Ingelheimer wohnen in Ingelheim weil noch einigermaßen viel Grün gibt. Dieses gilt es zu erhalten -sowohl innen als auch außen. Ausgediente bestehende Gebäude können umgenutzt und für sozialen Wohnungsbau erschlossen werden. Zum Beispiel die alte Markthalle in Heidesheim oder das alte Weiterbildungszentrum in Ingelheim.

Wenn man das Ziel der Schaffung von mehr Wohnraum erreichen will, ist die Mehrgeschossigkeit nicht zwangsläufig das Allheilmittel. Wollen wir Bettenburgen, Schugschachteln aufeinander getürmt? Sicherlich nicht! Deshalb muss städtische Planung sehr viele Aspekte berücksichtigen. Dabei muss man zurückliegende Entwicklungen immer im Blick haben, die weniger geeignet waren zu einer nachhaltigen Lösung zu kommen. Beispiel Herstel: Bauleitplanung hat versagt, da Gebäude, für die ursprünglich eine maximale 2-geschossige Bauweise vorgesehen war durch "geschickte" Ausnutzung der Bauplanungsvorgaben zu 5-geschossigen Gebäuden mutierten. Wie war das möglich? Bauträger wollen höchstmögliche Rendite (verständlich, oder?). Also nutzen sie alles aus was geht und darüber hinaus kann man durch Ausnahmegenehmigungen auch noch einiges an Maximalnutzung erreichen. Also ziehe ich für mich den Schluss, dass Bauträger nicht die Lösung sind. An Genossenschaften wagt sich ernsthaft niemand so richtig dran. Könnte ja sozialistisches Teufelszeug sein. Mein Fazit derzeit: Ingelheimer Grund und Boden ist einfach zu teuer. Deshalb nutzt auch keine mehrgeschossige Bauweise oder Ausweisung von Neubaugebieten (zumindest ins Kernbereich). Und die Ästhetik der Gebäude bleibt wahrscheinlich auch auf der Strecke, weil so mehrheitliche Meinung, individuelle Gestaltung mit Mehrkosten, also teuer, assoziiert wird. Dem ist aber nicht so, wenn man als Stadt strengere Rahmen setzt. Gefällt nicht jedem, aber betrachtet Architektur nicht als Aneinanderreihung von singulären Objekten, sondern als Ganzes, also ganze Gebiete. Aber wer wacht denn über unsere Makroarchitektur?

Ingelheim und Umgebung zeichnen sich jährlich durch viele Neubauten aus. Brachliegende Flächen, leerstehende und sanierungsbedürftige Gebäude im Stadt- und Ortsgebiet gilt es über die nächsten Jahrzehnte zu entwickeln, bevor es Neubaugebieten (wenn überhaupt) bedarf. Die einzigartige Natur in Randlagen und in der direkten Umgebung der Stadtingelheim und eines jeden Stadtteils sind zu erhalten und nicht für Wohnbauzwecke auf Generationen hinweg zu zerstören.

Wohnwert heißt nicht gleich Lebenswert. Die Natur und die landschaftliche Umgebung verleiht Ingelheim seinen Charme. Innenentwicklung vor Außenentwicklung: Dem kann nur zugestimmt werden, denn ohne Natur verliert Ingelheim und die Stadt-/Ortsteile deren prägende Identität, die so viele Menschen für hohe Lebensqualität zu schätzen wissen.