Fortführung | Ziel noch nicht erreicht

Kultur- und Naturlandschaft im Einklang

Weinblätter im Sonnenlicht

"Bis 2018 sind durch einen fachlichen und politischen Dialog die Raumansprüche an die Kultur- und Naturlandschaft und den Städtebau neu geordnet und Zielkonflikte gelöst."

Einschätzung der Stadtverwaltung:

Das strategische Ziel wurde nicht erreicht.

Mit dem Projekt "Eine Region im Gespräch" wurde auf regionaler, gemeindeübergreifender Ebene versucht, den Zielkonflikt der Raumansprüche von Naturschutz, Stadtentwicklung und Landwirtschaft an die Kultur- und Naturlandschaft moderiert miteinander zu bearbeiten und Instrumente zur Konfliktlösung zu finden. Das ist angesichts der divergierenden Standpunkte der Beteiligten nicht in ausreichendem Maße gelungen.

Wie können in Zukunft die Kultur- und Naturlandschaften in und um Ingelheim besser in Einklang gebracht werden und was sollte dazu im Leitbild 2035 stehen?

Kommentare

Ich teile die Einschätzung dass bestehende Zielkonflikte nicht gelöst wurden, insbesondere bezüglich der Abwägung zwischen der Schaffung neuen Wohnraums und dem Erhalt von Acker- und/oder naturbelassenen Flächen. Hier würde ich mir mehr direkte Demokratie wünschen da ich den Eindruck habe dass die Interessen weniger hier oftmals die Bedürfnisse vieler ausstechen. Ein Dialog ähnlich wie der hier durchgeführte für das Leitbild könnte vielleicht helfen. Notfalls auch Bürgerentscheide...

Es gibt in Deutschland Biosphärenreservate in denen in vorbildlicherweise Natur- und Kulturlandschaft miteinander verbunden sind.
Wir könnten uns ein Biosphärenreservat von Mainz bis Bingen sehr gut vorstellen, in welchem Landwirtschaft, Naherholung und so unterschiedliche Landschafttypen wie Flussauen und Sanddünen eine Symbiose eingehen könnten. Auch für den Tourismus wäre das ein starker Impuls.
Beispiele:
https://www.biosphaerengebiet-alb.de/
https://www.flusslandschaft-elbe.de
Anmerkung: Es gibt Pläne für ein Rheingau-Taunus-Biosphärenreservat

Ingelheim und die umliegend eingegliederten Gemeinden weisen ein signifikantes Potenzial auf neuen Wohraum in innerstädtischen und innerörtlichen Lagen zu schaffen: Bspw. durch Nachverdichtung, Aufstockung von Bestandsgebäuden und die Umwandlung leerstehender Häuser in Ein-/Mehrfamilienhäuser. Es gilt die einzigartigen Naturlandschaften in direkter Umgebung und in örtlichen/städtischen Randlagen zu erhalten. Förderzuschüsse und zinsvergünstigte Darlehen für Sanierungen und Neubauten könnten einen Anreiz schaffen vom Leerstand betroffene Straßenzüge und ganze Wohngegenden wiederzubeleben, attraktive und bezahlbare Wohnangebote für alle Bevökerungsgruppen in Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser zu schaffen und die Entstehung von Neubaugebieten auf ein naturverträgliches Maß zu reduzieren, ggf. entsprechend der langfristig moderaten Bevölkerungszuwachsprognose sogar zu vermeiden.

Zu den weniger bekannten natürlichen Ingelheimer Kleinodien zählen sicher die mit Bäumen und Sträuchern bewachsenen Hohlwege rund um den Westerberg. Zwar werden sie, verständlicherweise, von Mountainbikern gerne zum Downhill genutzt, jedoch bieten sie auch zahlreichen Tieren wie Zauneidechsen, Gartenschläfern, Dachsen bis zu zahlreichen Vögeln, wie dem Neuntöter, einen Lebensraum. Zudem bieten sie Wanderern im warmen rheinhessischen Sommerklima Schatten und ein feucht-kühles Klima. Trotzdem werden sie bisher nur stiefmütterlich behandelt. Den Winzern und Landwirten sind sie und vorallem ihr Bewuchs eher ein Dorn im Auge (Schatten, Hinderniss für Maschinen etc) und so geht bald hier, bald da mal ein Baum oder Strauch verloren. Wiederaufforstung täte dringend not. Dies hätte nicht nur einen ökologischen, sondern eben auch einen touristischen Mehrwert.

Wohnraum im Landkreis Mainz-Bingen existiert bereits genug. Ingelheim und seine Ortsteile sollten sich durch die Erhaltung seiner Naturlandschaften auszeichnen. Dies wäre ein absolutes Alleinstellungsmerkmal!